In seiner Sitzung am 11.04.2019 hat der Stadtrat der Stadt Gundelfingen den Haushalt für das Jahr 2019 beschlossen. Das Zahlenwerk, das einstimmig verabschiedet wurde, hat ein Volumen von fast exakt 33 Millionen Euro. „Wir wollen Gundelfingen fit machen für die Zukunft. Dafür ist es nötig, dass wir breit agieren, auf vielen Feldern tätig werden und uns der vielen Aufgaben stellen, die vor uns stehen“, erklärte Bürgermeisterin Miriam Gruß in ihrer Haushaltsrede.
Der Vermögenshaushalt von 11 Mio. stellt für Investitionen knapp 9,5 Mio. zur Verfügung. Darunter fallen gut 800.000 Euro für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Die Umgestaltung der Westlichen Bleicheinsel schlägt – inklusive eines bereits gebildeten Haushaltsabgaberests – mit etwa 1,4 Millionen Euro zu Buche.
Große Beträge sollen im Bereich der Infrastruktur ausgegeben werden. Alleine die Sanierung der Brenzbrücke am Grünbaumberg wird aller Voraussicht nach 450.000 Euro kosten. Dazu kommen diverse Ausgaben für Baugebiete, Wasser- und Abwasserversorgung oder auch den Straßenausbau, was rund 500.000 Euro ausmacht. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, sind im Etat zahlreiche Mittel eingestellt, mit denen Grundstückskäufe für Baugebiete realisiert werden können. Für die Sanierung der Brenzhalle müssen noch die Abschlussrechnungen im Wert von 1,1 Millionen Euro bezahlt werden.

Planungen werden forciert

Ein nicht unerheblicher Teil fließt zudem in die Planung zahlreicher Projekte. So unter anderem für die Sanierung der Kläranlage (150.000 Euro), die damit weiter vorangetrieben wird und die, laut Gruß, oberste Priorität habe. Auch die Umgestaltung der Friedhöfe steht auf der To Do-Liste, die mit insgesamt 225.000 Euro zu Buche schlagen wird.
Ein großes Anliegen sind die bildungspolitischen Einrichtungen. „Sie sind für uns als Stadt extrem wichtig, das ist die Zukunft unserer Stadt und da wollen wir Schwerpunkte setzen“, so die Bürgermeisterin.

Nach der Sanierung soll durch den Träger, die katholische Kirchenstiftung, nun auch am Kindergarten St. Martin der Anbau für eine altersgemischte Gruppe erfolgen. Daran wird sich die Stadt zu einem Großteil finanziell beteiligen.
Geplant wird heuer bereits die Ertüchtigung von Klassenzimmern, WC-Anlagen und Brandschutz an der Grundschule, die im kommenden Jahr über die Bühne gehen soll. Am Montessori-Kindergarten wird ein Raum ertüchtigt und bei der Mittelschule sind 50.000 Euro für neue Akustikdecken eingeplant – dazu wird die Bedarfsermittlung für eine Generalsanierung gemacht.

Kreisumlage verdoppelt sich

Zwei Drittel der Summe – etwa 22 Millionen – sind im Verwaltungshaushalt verankert. Das sind etwa vier Millionen Euro mehr, als im Haushaltsansatz des vergangenen Jahres. Grund dafür sind die enorm gestiegenen Pflichtabgaben. So verdoppelt sich die Kreisumlage – wegen hoher Gewerbesteuereinnahmen vor zwei Jahren – von fast 4,1 auf über 8,1 Millionen – die Gewerbesteuerumlage steigt um etwa 24 Prozent auf gut 1,2 Millionen Euro. Dagegen fehlen bei den Einnahmen über 480.000 Euro an Schlüsselzuweisungen. Einnahmen werden unter anderem generiert durch Bauplatzverkäufe, Zuschüsse, Fördermittel oder auch Beiträge. Zudem rechnet Kämmerer Alexander Winkler mit etwa sechs Millionen Euro (+1,5 Mio.) Gewerbesteuer. Um aber alle Ausgaben finanzieren zu können, werden aus der Rücklage vier Millionen Euro entnommen, dazu ist eine Kreditaufnahme von 3,5 Millionen vorgesehen. Planmäßig verbleibt noch eine Rücklage von über 8 Mio. Euro.
Auch in den kommenden Jahren soll in der Stadt Gundelfingen einiges bewegt und in Angriff genommen werden, wie der Finanzplan für die kommenden Jahre zeigt. Größere Summen sind für die Kläranlage, das Feuerwehrhaus, die Grundschule, Friedhöfe, die Dorferneuerung in Peterswörth oder auch neue Baugebiete vorgesehen.
Nach dem Vortrag des Kämmerers lobten die Fraktionen die intensiven aber sachorientierten und zielführenden Diskussionen im Vorfeld. Betont wurde auch, dass man bereits in der Vergangenheit vorausschauend geplant und Rücklagen für die hohe Kreisumlage gebildet habe.
Bürgermeisterin Gruß weiß, dass die Stadt vor Herausforderungen steht, vor allem die Mitarbeiter in der Verwaltung. „Wollen ist das eine, es muss aber auch gemacht werden“, dankte sie bereits im Voraus der Belegschaft. Die Rathauschefin ist aber auch überzeugt, dass die Aufgaben gemeistert werden. „Wir werden in den nächsten Jahren weiter die Ärmel hochkrempeln und anpacken, damit wir Gundelfingen fit für die Zukunft machen. Gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.“