Fremd bist du dort, wo du keine Freunde hast!

Es kommen Menschen zu uns nach Gundelfingen, um Schutz vor Verfolgung und Krieg zu finden. Sie haben einen weiten, oft gefährlichen und verlustreichen Weg zu uns hinter sich, und sind dankbar, dass sie in Gundelfingen nicht allein gelassen werden und Freunde finden. Gundelfingen hat aktuell 13 Unterkünfte mit 142 Personen und 6 Nationalitäten. Der größte Teil sind Syrier, gefolgt von Afghanen, Pakistanis und drei Personen aus Aserbaidschan.

Herzlich Willkommen beim Helferkreis Asyl in Gundelfingen!

Der Helferkreis Asyl ist ein Zusammenschluss ehrenamtlicher Bürger mit dem Ziel, die in Gundelfingen ankommenden und lebenden Asylbewerber in ihrer Integration und in ihren ersten Schritten an ihrem neuen Wohnort zu unterstützen. Schwerpunkte der ehrenamtlichen Asylarbeit sind

  •      Deutsch lernen und im Alltag anwenden
  •      Verhaltensregeln, Kultur und das Leben in Deutschland näher bringen
  •      Unterstützung bei  Problemen im Alltag
  •      Begleitung zu Ärzten, Jobcenter usw.
  •      Hilfe bei Bürokratiehürden
  •      Unterstützung bei der Wohnungs- und Jobsuche

Ganz wichtig ist dem  Helferkreis auch, die Öffentlichkeit aufzuklären und dabei Ängste oder Kontakthemmungen in der Bevölkerung abzubauen. Schauen Sie mal in der Rubrik Geschichten/Stories. Hier erzählen drei Männer was Sie seit Ihrer Ankunft in Deutschland in Gundelfingen erlebt haben.

Integration kann eigentlich ganz einfach sein – helfen Sie mit.

Auch Unternehmen in Gundelfingen können Ihren Part dazu beitragen, indem sie den Menschen ein Praktikum oder eine Ausbildung ermöglichen.

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau betreibt seit dem Jahr 2019 die App Integreat. Die App soll Flüchtlingen und neu zugewanderten dabei helfen, sich besser in Deutschland und speziell im Landkreis Dillingen a.d.Donau zurechtzufinden. In der App gibt es Info’s zu nahezu allen Themen des Alltags (z.B. Einkaufen, Arztbesuch, Wohnen, Mülltrennung …) bis zu migrationsspezifischen Themen.

Hier geht es zum Download der App: https://integreat-app.de/
Hier geht es zur Browserversion der App: https://integreat.app/dillingenanderdonau/de

 

Regelmäßige Termine

 

Treffen des Helferkreises Asyl

Alle zwei Monate treffen sich die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und die Integrationslotsin und die Quartiersmanagerin des Landratsamtes Dillingen sowie der Integrationsberater der Diakonie Neu-Ulm zu einem Gedanken- und Informationsaustausch. Schauen Sie einfach unverbindlich vorbei! Neue Helferinnen und Helfer sind jederzeit willkommen!
Wann: Jeden dritten Mittwoch alle zwei Monate um 19.15 Uhr im Pfarrzentrum Gundelfingen, Kirchplatz 7
Das nächste Treffen findet am 20.März statt.
Ansprechpartner: Hermann Kleinhans, Johannes Lödige, Vera Schweizer
email: helferkreis-asyl@gundelfingen-donau.de

Helfen

Im Duden ist zu lesen:

„jemandem durch tatkräftiges Eingreifen ermöglichen ein bestimmtes Ziel zu erreichen; jemandem bei etwas behilflich sein, Hilfe leisten“.

Wie können Sie den Flüchtlingen in Gundelfingen helfen?

Ein paar Beispiele:

  •  Sie hören zu und unterstützen Männer und Frauen bei der Integration
  •  Sie begleiten Sie bei Behördengängen, beim Formularausfüllen
  •  Sie begleiten die Menschen zu Ärzten oder ins Krankenhaus
  •  Sie leisten Hilfe im Alltag beim Einkaufen, im Kindergarten, der Schule
  •  Sie zeigen Ihnen die Angebote in den Vereinen
  •  Sie helfen mit im Cafe International jeden 1. Donnerstag im Monat
  •  Sie haben Fahrräder die noch gut in Schuss sind, gerne auch  mit Fahrradanhänger

Natürlich gibt es noch viel mehr Hilfsmöglichkeiten, die Ansprechpartner vom Helferkreis Asyl in Gundelfingen geben Ihnen umfassend Auskunft!

Koordinatoren:

Hermann Kleinhans Johannes  Lödige Vera Schweizer E-Mail: helferkreis-asyl@gundelfingen-donau.de

Keine Zeit?

Sie haben wenig Zeit, dann können Sie gerne mit einer Spende den Arbeitskreis Asyl unterstützen Konto der Stadt Gundelfingen;  IBAN DE28 7225 1520 0000 3171 87 mit dem Betreff „Helferkreis Asyl“. Falls Sie eine Spendenquittung möchten, bitte auch Namen und Adresse angeben.

Wo ist meine Heimat? Wie war mein Weg nach Deutschland? Was habe ich in Gundelfingen schon alles erlebt?

Hier finden Sie die Geschichten von zwei jungen Männern.

Die meisten Zeilen haben Sie selbst verfasst, nur ein ganz kleines bisschen hat die Redaktion korrigiert. Lesen Sie nun die authentischen Berichte der Männer.

Hussam (26 Jahre)

Ich bin im November 2014 nach Deutschland gekommen. Ich bin 3 Monate zu Fuß von Syrien nach Deutschland gelaufen. Ich habe im Libanon als Fensterbauer gearbeitet. Dort habe ich immer 3 Monate im Libanon gearbeitet und dann bin ich wieder dazwischen in Syrien gewesen. In meiner Heimatstadt war und ist das Leben sehr schwierig, weil meine Stadt von der IS eingenommen wurde und sie verlangten von uns, dass wir leben, wie die Leute vom IS es wollen.

Sie wollten, dass ich für Ihre Armee kämpfen soll. Darum habe ich mich entschieden zu fliehen. Im Libanon konnte ich auch nicht bleiben, weil es dort auch eine Gruppe gibt, die mit der syrischen Regierung zusammenarbeitet und die syrischen Leute schlecht behandelt. Zuerst wollte ich in der Türkei leben, aber es war schwierig dort Arbeit zu finden und ein Leben aufzubauen. Also bin ich bis nach Deutschland gegangen.

Als ich in Gundelfingen angekommen bin, habe ich mir gedacht, ich muss schnell Arbeit finden, damit ich meiner Familie in Syrien helfen kann und ein Leben hier aufbauen kann. Da ich lange keine Aufenthaltsgenehmigung bekommen habe, konnte ich bis jetzt keinen Integrationskurs besuchen. Es war für mich sehr schwer, allein Deutsch im Internet zu lernen. Hilfe bekam ich durch den Helferkreis, der zweimal in der Woche zum Deutschlernen kam.

Dann habe ich im September 2015 ein Praktikum bei der Firma Wölz machen können. Ich habe dort im Anschluss an das Praktikum die Chance bekommen zu arbeiten. Ich arbeite jetzt dort in Vollzeit und baue Fenster wie im Libanon.

Im März 2016, nach über einem Jahr, habe ich endlich meine Aufenthaltsgenehmigung bekommen und kann jetzt zum Glück mit einem Integrationskurs beginnen. Da ich den ganzen Tag arbeite und nicht meine Arbeitsstelle verlieren möchte, mache ich den Integrationskurs dreimal in der Woche am Abend.

Jetzt suche ich als nächstes eine eigene kleine Wohnung. Dann möchte ich als nächsten Schritt, den Führerschein in Deutschland machen.

Hier ist alles in Ordnung und es gefällt mir sehr gut, aber ich habe immer Sehnsucht nach meiner Familie in Syrien.

Ammar (26 Jahre)

Mein Name ist Ammar ich komme aus Syrien ich bin ledig und ich bin in Aleppo geboren, ich wohne jetzt in Gundelfingen und ich arbeite auch im Altenheim in Gundelfingen. Meine Muttersprache ist arabisch und ich kann schon ein bisschen deutsch. Meine Hobbys sind Bücher lesen und manchmal spiele ich Klavier, wenn ich Zeit habe und ein Klavier!

Früher in Syrien habe ich als Informatiker studiert und ich habe mit meinem Beruf gearbeitet und vielleicht kann ich hier ja auch als Informatiker arbeiten.

Wegen des Krieges habe ich meine Arbeit verloren und ich habe auch meine Heimat verlassen am 5.3.2015. Ich bin in Deutschland angekommen am 1.4.2015 und dann nach Gundelfingen am 20.04.2015. Der Reise war nicht einfach, sie war sehr hart und anstrengend, ich musste Geduld haben.

Ich wohne mit 7 Personen im selben Haus, 5 Personen aus Syrien und ein Person aus Afghanistan und ein Person aus Pakistan, wir haben dank dem Helferkreis Asyl in Gundelfingen in unserem Hause Deutsch gelernt. Alle Helfer des Freundeskreis Asyl s waren sehr freundlich und haben uns sehr geholfen.

Wenn jemand nach Deutschland kommt und schnell Deutsch lernen will muss er mit den deutschen Leuten sprechen, das ist meine Einstellung. Deshalb habe ich auch ein Praktikum im Altenheim gemacht. Die Arbeit hat mir gefallen, die alten Leute sind nett und freundlich und tatsächlich wenn jemand mit alten Leute Menschen arbeitet dann vergisst man, wie ich die Müdigkeit beim Arbeitsbeginn am Morgen – sogar im Ramadan.

Mein Chef und meine Kollegen/innen haben mir sehr geholfen. Sie sind ganz freundlich. Nach dem Praktikum habe ich im Altenheim weitere 6 Monate dort für ein Euro Job gearbeitet, jetzt arbeite ich als Minijobber.

Und endlich am 20.04.2016, nach über einem Jahr, habe ein Brief von Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg bekommen , meine Aufenthaltsgenehmigung für 3 Jahren – ein toller Tag in meinem Leben in Gundelfingen. Vorher durfte ich nicht den Integrationskurs machen und jetzt kann ich endlich den Integrationskurs machen. Am Wochenende arbeite ich im Altenheim und von Montag bis Freitag bin ich in der Schule in Günzburg.
Ich bin jetzt sehr glücklich und lebe nun in Frieden.

Aktuelles

Trennende Zäune zu überwinden wird für viele Menschen auch in der Adventszeit ein klares Ziel sein ob in Syrien, in Afghanistan oder sonst wo auf der Welt.

Zäune sind immer ein Symbol für – bis hierhin und nicht weiter. Viele unsere neuen Mitbürger haben oft an Grenzzäunen gestanden. Deshalb hat der Helferkreis Asyl in Gundelfingen im Sommer die Aktion Zäune überwinden gestartet. Die Malaktion fand im Rahmen des „Café International“ statt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene bemalten Zaunlatten mit sichtlicher Freude und Kreativität mit Mustern, Blumen und Symbolen. Zwischenmenschliche Aus- und Abgrenzung im gemeinsamen Handeln zu überwinden, diese Idee hinter der Malaktion wurde erfolgreich umgesetzt. Einige dieser Latten wurden dann zu kleinen Zäunen zusammengeschraubt und an verschiedenen Orten in Gundelfingen aufgestellt – haben Sie schon welche entdeckt? Es sind insgesamt fünf verschiedene Orte. Schauen Sie einmal genau auf dem Weg zum Einkauf, zur Kirche und bei einer Brücke nach – nur so viel sei verraten…

32 einzelne Zaunlatten wurden dann in der Kulturnacht Gundelfingen von Bürgermeister Franz Kukla meistbietend versteigert. Dabei halfen auch einige Asylsuchende mit, sie zu präsentieren. Besonders wetteiferte dritter Bürgermeister Werner Wittmann mit der Bürgermeisterin von Beek , Christine van Basten-Boddin. Schließlich wurden alle Zaunlatten an den Mann bzw. die Frau gebracht. Der Erlös von 249 Euro kam dem Haus der Senioren zugute.

Anacharsis Cloots, ein deutscher Humanist hat einmal gesagt: „Ich kenne keine Grenze außer der zwischen Himmel und Erde.“

Helfen Sie mit, dass die Grenze zwischen Gundelfingern und Fremden nicht nur eine unsichtbare Grenze ist, sondern erst gar nicht gezogen wird.

Der Helferkreis Asyl freut sich über neue Unterstützer. Melden Sie bei den Koordinatoren:

Hermann Kleinhans, Johannes Lödige und Vera Schweizer per Mail: helferkreis-asyl@gundelfingen-donau.de

Diakonie Neu Ulm bietet jetzt Beratung für Flüchtlinge in Gundelfingen an!

Die Aufgaben umfassen im Wesentlichen die folgenden Punkte:

  • Beratung zu Ablauf und anderen Fragen rund um das Asylverfahren
  • Erklären von Briefen und Bescheiden
  • Unterstützen beim Stellen von Anträgen
  • Vermittlung an zuständige Institutionen etc. (Arzt, Psychologe, Anwalt,  Jugendmigrationsdienst, Sozialdienst katholischer Frauen, Zentrale Rückkehrberatung…)
  • Unterstützung und Beratung bei der Arbeitssuche

Der Ansprechpartner ist Dieter Kogge.

Vor Ort:
Die Sprechstunden in Gundelfingen sind immer
Montag 13.00 – 18.00 Uhr und Dienstag 12:00 – 17:00 Uhr
in der Bahnhofstraße 24 (ehemaliger Frühstücksraum)

Höherer Altersdurchschnitt an der Mittelschule in Gundelfingen!

Nicht die Mittelschüler erhöhen seit Juni 2016 den Altersdurchschnitt, es sind die Schüler des ersten Integrationskurses in Gundelfingen. Der Unterricht findet in einem Klassenzimmer der Mittelschule am Schlachtegg in Gundelfingen statt, jeweils von Montag bis Freitag von 08.00 – 12.05 Uhr.

„Die Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe“!

Dieses Zitat lesen wir in der Zeitung, hören es mehrfach im Radio und im Fernsehen, aber so einfach ist das nicht. Viele Flüchtlinge vornehmlich aus den arabischen Ländern tun sich schwer. Sie kennen nur die arabischen Schriftzeichen und müssen erst das Alphabet lernen. Alle Schüler in Gundelfingen können das Alphabet, eine wichtige Vorrausetzung zur Zulassung zum Integrationskurs.

Ich heiße, ich wohne, ich…

Wahib aus Hama wohnt seit 2015 in Gundelfingen und drückt mit 48 Jahren nochmals die Schulbank. Hassan mit 25 Jahren lernt schon leichter. Aber wie in Deutschland auch  sind es die Frauen im Integrationskurs in Gundelfingen, die am schnellsten lernen und ehrgeiziger sind. Alle haben aber das gleiche Ziel! Sie wollen im Januar 2017 die Prüfung bestehen um dann eine Ausbildung zu starten oder zu arbeiten.

L wie lernen – L wie Lehrer

Der Integrationskurs in Gundelfingen wird von vier Lehrkräften gestaltet. Auf der Grundlage eines Lehrplans lernen die Schüler  in 600 Unterrichtsstunden die deutschen Sprache.  Ausgangspunkt des Spracherwerbs sind die vielfältigen Situationen des Alltags in der deutschen Gesellschaft. Die Lernbücher müssen die Teilnehmer selber kaufen. Der Integrationskurs hat am 1.Juni 2016 begonnen und wird im Januar 2017 mit einer Prüfung abgeschlossen. Neben dem Spracherwerb erhalten die Teilnehmer noch Unterricht in Staatsbürgerkunde, das heißt, sie werden mit den Grundlagen unseres Grundgesetzes vertraut gemacht.

H wie helfen

Jeder in Gundelfingen kann helfen, dass sich die Menschen schnell integrieren. Jeder kann mit den Schülern die Hausaufgaben meistern, sie begleiten zu Ämtern, Praktikumsplätze oder Schnupperarbeitsplätze zur Verfügung stellen. Senden Sie noch heute eine Mail an den Helferkreis Asyl in Gundelfingen: helferkreis-asyl@gundelfingen-donau.de.